Für mich ist die Zeichnung das aufrichtigste Kunstwerk. In ihrer Klarheit lässt sich nichts verheimlichen. Betrachten wir nun unsere Handschrift als unwillkürliche Form, um im Alltag mit eigenen Zeichnungskürzeln zu arbeiten. Gleichsam liegt auch in der persönlichen Handschrift der unverfälschte Ausdruck eines Charakters, einer Person.
Im Wandel der von uns alltäglich eingesetzten Werkzeuge, oder auch im Übergang von analog zu digital, wird die Handschrift zu einer sich auflösenden Kulturform.
Dies verbindet die Handschrift mit der analogen Fotografie – die in ihrer digital abgewandelten Form nun angestammte Attribute von Echtheit, Aufrichtigkeit und persönlichem Ausdruck einbüßt.
Dadurch liegt es nahe, diese Arbeit auch analog zu fotografieren und zu präsentieren.
In der Arbeit ‘Handschrift’ zeige ich parallel Hände und Schrift einer Person.
Die Schriftprobe wird horizontal gespiegelt aufgedoppelt, dadurch unleserlich und so zum Psychogramm des Schreibenden.
In einer gleichmachenden Flut von optimiert geglätteten Bildern und Texten versuche ich die Aufmerksamkeit zurück auf den Reiz des persönlichen Ausdrucks zu richten – den unverzichtbaren Wert jedes Einzelnen, der Einzigartigkeit eines jeden Individuums in unserem Alltag.
Die fünf hier gezeigten Arbeiten sind Reproduktionen der analogen Abzüge.
Das Projekt wird weiter fortgeführt.